VON JOSEF PIUS MOOSBRUGGER AUS AU AN FRANZ MICHAEL FELDER IN LEIPZIG

lfndenr: 
555
12. Juli 1868

Lieber Schwager,

Dein boetisches Schreiben hat mich sehr erfreut u. noch mehr Freude würde ich haben wenn ich eine zeit bei Dir, in Deinem irdischen Himmel viel intreßantes sehen u. erleben könnte. Lieber Schwager wann Du einmahl von uns verreist bist, da war es im Hopfreben fad öd u. still. So manchen Tag haben wir Dich auf Deiner Reiße gesucht, u. Dich begleitet bies zeandorast i Leibzig iehe. Zur erbauung im Baad ist uns ein Paater von Bregenz gekommen, auch mit einem bößen Fuß. Er war vor einigen Jahren auch drin. Da hat das schön singen u. glepl reden ein End. Der Peter geselt sich gut zum Kapazinorden. Er war manche Stunden bei Ihm auf seinem Zimmer, wo ich herentgegen mit Maria manch lustigen Jux gehabt, den Dir Maria gewis mündlich erzählen wird. Die Harmoni hat der Meußburger nach Schnepfau. Er hat Sie uns den letzten Tag als Kaspar hir war noch zum ausspielen gegeben, u. das Schnepfouar Huon zütze wieder sealb. Am Samstag vor Peterstag ist Kaspar mit seiner Vammile nach Krumbach. Ich habe Sie bies dorthien begleitet. Da ist auf Krumbach ein Mates Fest gewesen, da ist Babel u. Modol u. Modele, unsere Geschwister alle zusammen gekommen bis der Bub u. Mates Stump. Achd Tag nach Peterstag ist Kaspar abgereißt. Zwei von uns haben Ihn begleitet bies an Lech, am Lech hat Er ein Vurwerk u. ist nach Stuben gefahren mit Weib, Kind, einem großartigen Gsigleib zirka 30 [M] Butter geschenkter Schaufwollo, mit am Stuck, das ma Bekles Tunes Modla huo­gschlago heat. Wie dear Zug alla huo kuo ist kador i koa uskumpft gio. Am Peterstag bin ich wider Retur ins Baad, da waren Nachmit­tag viel Leut, gerade die Stube voll, wenn 2 mer gewesen, häteman auf die Kammer zum Pater u. Peter müßen. So hat das Bublekum den undern Stok. Da wurde schön gesungen, aber von danzen war keine Rede. Um 6 Uhr war ich nach Hopfreben zu Jauko Marile ga über Nat sin. Und am Dinsttag bin ich heraus mit Leuten zum Heuen. Das war verhäxot zum heuen Du würdest doch ou lacho wia die Büro al Tag sähest sä grüßele springe. Um halbe 3 faut als a springo äs wio verrukt. Dau head i am frist i spring nio u. win äs schu altag scheucht. Den Peter hat man am letzten Mitwoch auf einem Pferd aus dem Bad gebracht, u. gegenwärtig ist Er ganz im Bet. Der Fuß ist Ihm wieder aufgebrochen es thut merkwirdig Eittern. Das Auer Dökterle spricht aus der Fuß müße abgestoßen werden.

Aber auf das Gütterlemendle kann man nicht gehen. Denn das ist jetz im sprung es weist nicht ist es im Zipfel, oder im Sak. Es arbeitet fest darauf, wil sich einen unsterblichen Nammen erwerben. Es wil zwei Verein bilden in der schnelikeit. Wie es Dir bekant mit dem Katolischen Kaßina, über welches Dir der Körler beßer ausschlus geben kann als ich, ferner wil Es einen Krämerverein bilden das in der Gemeinde nur ein Krämer sein soll, u. die Wahren ganz bilich geben muß. Wie hoch dieses Mendle den Kopf trag solst Du gegenwärtig sehen. Beinahe alle tage lauf es durch unser Dorf. Aber bei n Mates Hüto u. Beters Stütze da läßt es den Stutzkopf ein wenig sinken. Antwort: Denn auf uns hat es ein neuen Zahn denn gute Leute haben Ihm zugetragen wie Du wohl weist, was wir im Bad über Ihn gesagt. Den letzten Tag als der Peter noch im Bad war, sei Es Fuchswild angekommen; da hab es die Maria gerufen u. habe gesagt; Es habe ein Mann zu Ihm gesagt, man habe da herinnen über Ihn loos gezogen, Sie solle Ihm sagen welches die bößten gewesen, die wolt es kanelen.

Die Maria habe gesagt Sie habe nichts gehört was man denn soll gesagt haben. Ja man habe Ihm Güterle Mendle, u. neues Studeum zum Tittel gegeben. Und sollte Sie durchaus nicht le[i]den: Wofern es vernehme das über Ihn dahir geschimpft werde, u. Sie es nicht verteidige, So werde Es niemahls kommen u. die Bazenten besu­chen, u. Ihnen keine Kurgast mehr schiken. Ich wünsche das Dich, meine Sudlere in beßter Gesundheit antrefe. Und verbleibe Dein Dich unvergeßlicher.

Schneider Josef Pius Moosb.

Keine