VON LUDWIG KOFLER AUS DORNBIRN

lfndenr: 
671
9. Februar 1869

Sehr geehrter Herr Felder!

Während dem Schützenfeste in Wien war ich als Gast in einer meinen Eltern und mir sehr befreundeten Familie Dr Sedlaczek auf eine ganz ausgezeichnete Weise aufgenommen.

In Anerkennung der genossenen Gastfreundschaft wollte ich mei­ner sehr liebenswürdigen ebenso schönen als gebildeten Gastwir­thin Etwas aus meiner neuen Heimath senden. Die Wahl war keine schwere zwischen einen - „Wälderkäs" u. ?, und so sandte ich der Dame Ihre Werke die Geistesproducte eines jungen Dichters aus dem hintersten Bregenzerwalde, wie ich Sie zu nennen mir erlaubte, u. gab derselben zugleich eine kurze Lebenskizze von Ihnen, u. Mittheilung Ihres Kampfes gegen die verschiedenen feindlichen Elemente gegen die Aufklärung und den Aberglauben und fortschreitendes Wissen etc.

Ich glaube nicht zu irren, wenn ich Ihnen durch Übersendung 2 Briefe dieser ganz ausgezeichneten Frau, die wie Sie sehen, sich in einflußreichen Kreisen ihrer Bekannten, sich sehr Ihrer annimmt, in Ihr durch den schmerzenden Verlust Ihrer seelig Frau tief gebeugtes Gemüth einige Tropfen lindernden Balsams zu senken. Genehmigen Sie die Versicherung meiner vollsten Hochachtung

Ergebenst L Kofier

Keine