KASPAR MOOSBRUGGER AN FRANZ MICHAEL FELDER

lfndenr: 
283
24. Januar 1867

Lieber Freund!

Ich beeile mich, den heute erhaltenen werten Brief recht­zeitig zu beantworten.

Das vom gelben und blauen Blut bitte ich auf Deine Bemer­kung hin zu streichen.

Die Regierung müssen wir „als Christen" lieben, sie ist doch unsere Regierung, und wir müssen sogar unsere Feinde lieben.

in den beiliegenden Bogen meines rohen Entwurfes wirst Du sechs rot angestrichene Stellen finden und dabei sechs mit Blei geschriebene Zitate, die ich in das zum Druck bestimmte Manuskript eingeschalten wünsche. Wenn Du sie liest, wirst den Grund und Zusammenhang finden. Wo das + ist, muß die betreffende Stelle als Anmerkung unter den Strich. Diese Stelle scheint mir besonders wichtig, weil sie einen Zu­sammenhang herstellt und ich wirklich die Lücke früher über­sah. Die Bemerkung wegen der Statuten, wie die ändern Einschiebsel, scheinen auch zu mehrerem Licht nötig. Ich ersuche Dich, das Manuskript in diesen Punkten zu ergänzen. Auf dem letzten Bogen findest Du auch einen Entwurf der Zeitungsannonce, den Du vorkommendenfalls dem Manu­skript anhängen sollst. Es hätte mich gefreut, Deine Literaten­bemerkungen zu hören, wenn offenbare Fehler oder Mängel vorkommen, so sei so gut, ohne weiteres zu korrigieren.

Mit der Sendung nach St. Gallen bin ich einverstanden.

Es freut mich, wenn Du mich besuchen solltest, wir könnten

Manches besprechen.

Die Andelsbucher Schrift las ich, wer schrieb sie?

Auf baldige gute Nachrichten harrend

Dein Freund

K. Moosbrugger

Keine