VON CHRISTIAN JOCHUM AUS BEZAU

lfndenr: 
589
1. September 1868

Werthester Freund!

Soeben erhielt ich von Frau Margaretha, die so höchst unerwarthete u. betrübende Nachricht von dem Tode Ihrer geliebten Frau. Ich kann nicht unterlassen Ihnen mein Innigstes Mitleid zu bezeigen, um so mehr, da ich selbst auch in dieser Lage war, u. weiß, wie schmerzlich eine solche Trennung auf ein Menschliches Herz einwirkt.

Da aber solche Schiksale von der Hand Gottes geleitet, so möge der Himmel Ihnen Trost geben, diese schwere Prüffung u. herben Trennungs=Schmerz Geduldergeben zu tragen.

Ich war heute (am beerdigungs Tage) Ihr im Gebete eingedenkt, daß sie der Herr Selig habe. Schön Grüssend verbleibe ich

Ihr Freund Christian Jochum