VON CASPAR WÜSTNER AUS MELLAU

lfndenr: 
442
9. Dezember 1867

Geehrtester Herr Felder!

Sie werden mir gütigst vergeben wenn ich Sie hiermit schrift­lich Belaste, u. anbei recht freundschaftlich ersuche, mir ein Gesuch um Errichtung einer k.k. Postexpedition für die Ge­meinde Mellau aufzusetzen. Wie Sie wohl noch wissen wer­den, daß wier letzten Sommer über dieses mittsammen gesprechen haben, u. ich Ihnen gesagt, daß wier ein Gesuch Eingereicht haben, u. ich Ihnen das Conzept gezeigt welches gemacht worden nämmlich vom Hr. Vorsteher abgeschrieben worden, u. an das Bezirksamt abgesannt, welches aber leider nie an die Postdirektion gelangt ist, welches mir mein Bruder der bei der Südbahn angestellter ist u. gegenwärtig in Inns­bruck auf dem Bahnhof ist, neulich geschriben, indem er sich an den Hr. Direktor gewendet, (ich habe ihn nämmlich ersucht für mich dieses zu thun) u. denselben gefragt; mein Bruder hatt auch das frühere Gesuch aufgesetzt u. der Vorste­her hatt es nur abschreiben müssen. Der Zweck meines Schreibens ist also; daß Sie meiner Bitte gemäß, mir oder nämmlich für die Gemeinde Mellau, ein Gesuch nach Ihrer Art aufsetzen die Güte haben möchten, indem Sie mir bei Ihrem hier sein u. wo wier über diese Sache gesprochen sag­ten, Sie hätten in diesem Gesuche noch mehr gesagt etc. wenn Ihnen das auch einen Grund gibt, daß ich eine Bade Anstallt errichte etc. so ist es mir auch recht, ich übersende Ihnen die Abschrift von unserem Gesuche damit Sie unsere Gründe ein­sehen. Ich Bitte Sie nochmals recht sehr meinen Bitten bald möglichst zu entsprechen indem es dringend ist dieses Einzu­geben.

Ich werde Sie gewiß dafür Belohnen.

Im Falle daß Sie mir dieses nicht thun würden so Bitte ich Sie mir dieses umgehend anzeigen zu wollen, aber jedenfalls hoffe ich daß Beste u. Bitte Sie nochmals unverzüglich an mich zu senden. Übrigens Bitte ich Sie um Verschwigenheit dieses -.

Mit vollkommener Hochachtung zeichnet

Caspar Wüstner Bärenwirth.

Keine