VON EDUARD LUDWIG FELDER AUS COESLIN/POMMERN

lfndenr: 
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10. Dezember 1868

Coeslin, Provinz Pommern den 10. Decbr 1868 Geehrter Herr!

Beim Lesen der Gartenlaube pro 1867 finde ich Seite 234 ff. einen Aufsatz über Sie.

Wenngleich ich wohl annehmen darf, daß Ihre Zeit es wenig gestattet Sich in weitere Correspondenz einzulassen, so kann ich doch nicht umhin, auf kurze Zeit dieselbe in Anspruch zu nehmen. Mein noch in Stolp lebender Vater der Glasermeister Franz Xaver Felder geboren zu Bezau am 23 December 1 789 hat es nie geliebt, uns seinen Kindern viel über seine Heimaths= und Familienver­hältnisse mitzutheilen, da ich während mehrjähriger Reisen aber nie den Namen Felder gefunden habe, so hat es mich um so angenehmer überrascht, demselben nun mit einemmale aus der lieben Heimath meines guten Vaters erklingen zu hören. Sie werden meine Bitte nicht für unbescheiden halten, wenn ich Sie freundlichst ersuche, mir, wenn Ihre Zeit es gestattet, gefälligst mitzutheilen, ob Sie oder Ihr Vater sich des meinigen erinnern können, und in welchem verwandtschaftlichen Verhältniß wir zu einanderstehen.

Mit dem herzlichsten Wunsche, daß Ihr begonnenes Streben ein von Gott gesegnetes sein möge und indem ich Ihnen und Ihrer lieben Familie ein aus dem Herzen kommendes „Grüß Euch Gott" zurufe, bleibe ich in Erwartung eines Bescheides

mit größter Achtung Ihr

Eduard Ludwig Felder

Magistrats Kanzlist

zu

Coeslin, Provinz Pommern, Preußen.

Keine