VON FRANZ MICHAEL FELDER AUS LEIPZIG AN H. F. W. GROTTENDIECK IN ALKMAAR [ABSCHRIFT]

lfndenr: 
558
13. Juli 1868

Verehrtester Herr!

Es macht micht recht glücklich, daß ich Ihnen nach dem Schreiben, welches Sie an meinen verehrten Freund Dr Hildebrand richteten, nicht mehr ganz fremd bin. Die freundliche Aufmerksamkeit, welche Sie meiner Erzählung „Sonderlinge" schenkten, macht mich doppelt glücklich, weil Sie durch Ihr Vorhaben gleichsam da droben im hohen Norden dem Vorarlberger im äußersten Südwe­sten die Hand reichen. Ich bath auch meinen verehrten Freund, Ihnen sofort zu antworten und hoffe, daß das Schreiben sammt Beilage auch richtig bei Ihnen eingieng.

Dennoch wage ich mich brieflich an Sie zu wenden mit der Frage ob alles richtig ankam und - wie bald etwa die Übersetzung erscheinen dürfte von der ich mir doch auch ein Paar Exemplare erbitten möchte. Ich bin seit 14 Tagen hier in Leipzig bei meinem verehrten Freund und lese die ersten Bogen eines neuen Romans „Reich und Arm" der im Herbst erscheinen wird und den ich Ihrer freundlichen Beachtung empfehlen möchte. Eine Antwort hoffend verbleibe ich mit aller

Hochachtung

Ihr ergebenster

Franz Michael Felder

bei Dr Hildebrand

Windmühlenstrasse 29.

Keine