VON JOSEF FEUERSTEIN IN BEZAU

lfndenr: 
673
18. Februar 1869

Lieber Freund!

Zweck meines heutigen Schreibens ist dir anzuzeigen, daß ich vom Ausschuße des Lesevereins den Auftrag erhalten dich zu ersuchen die Bibliothek in Schoppernau so bald möglich nach Bezau zu senden, damit mit dem Ausleihen begonnen werden kann. Bezirksförster Koderle wird immer stutziger: Im Auftrage des Aus­schußes hatte Karl die freiwilligen Beiträge einzukassiren damit mann die bewilligten Bücher bezahlen könne. Alle Mitglieder bezahlten bereitwillig mit Ausnahme des Hr. Bezirksförsters der erklärte, die Anschaffung der Bücher gefalle ihm nicht er werde deßhalb auch nicht bezahlen, u. ob er ganz aus dem Vereine austrette werde er sich noch überlegen.

In N. 39. der Zukunft erscheint unter Wien ein Artikel der nach meiner Ansicht die ganze Lage unserer Verfaßungsherrlichkeit in das richtige Licht stellt. Lebe wohl es grüßt dich

dein Freund Josef Feuerstein

Der Ausschuß erwartet daß du in der Märzversammlung eine Rede halten werdest.

Was soll uns hier die Lehre sein? Was geht daraus hervor? ­Selbst mit dem besten Freunde dein Im Walde nie spazor. —

Keine