FRANZ MICHAEL FELDER AN KASPAR MOOSBRUGGER

lfndenr: 
581
25. August 1868

Lieber Freund!

In unser schönes ehliches Leben sind die ersten trüben Tage gekommen. Mein gutes Wible ist letzte Woche bedeutend erkrankt. Es leidet an der Bauchfellentzündung, und bisher hat sich sein Zustand nur verschlimmert. Ein wahrer Trost war mir, daß wir die Isabell da hatten. Sie konnte doch mit mir nach Hopfreben in die Schlaud, während - lese das Deiner Frau - während meine 70jährige Mutter das Wible und fünf Kinder pflegt. Den Brief Deiner Frau hat Isabell erhalten und gelesen. Wäre der Brief nicht gekommen, so hätt ich Dich gebeten, mir die Magd zu lassen, bis es etwas besser. Nun aber - wenn nicht das Allerschlimmste eintritt, wird sie am Montag kommen und die jüngere Schwester, der sie einen Dienst hat und die erst bis dahin mit ihren Reisevorbereitungen fertig wird, mit­bringen.

Jetzt ist Stockmayer hier dem Rüscher groß in den Augen. Er ist im Bad. Doch davon und von vielem ein andermal. Deine Frau soll ja der Isabell nicht böse sein. Es bittet darum Dein besorgter Freund

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