AN JOSEF VON BERGMANN IN WIEN

lfndenr: 
114
25. März 1864

Verehrter Herr Bergmann!

Hiemit übersende ich Ihnen was ich im Laufe des Winters für Sie zusammengeschrieben habe. Sollten Sie in dieser Sammlung, wie in der Ihnen früher durch Herrn Willam übersende­ten, hie und da etwas unklar oder mangelhaft finden, so bitte ich, mir solche Wörter zu übersenden, u. ich werde dann mit Freuden alles verbessern, so gut ich kann. Abdankreden, Schnaderhüpfl (sogenannte Tänze) u. Sagen werde ich Ihnen, wenn Sie es wünschen sollten, übersenden; ich habe dieser Sammlung nichts Derartiges beigelegt, weil ich glaubte Herr Vonbun u. Andere werden mehr u. Besseres als ich zu liefern im Stande sein.

Sollten Sie mich villeicht gelegenheitlich mit einer Antwort erfreuen, so bitte ich Sie, mich auch zu benachrichtigen, ob Sie mein vor 3 Monathen an Sie abgegangenes Schreiben er­halten haben.

Mein Nümmamüller ist außer der Vorarlberger „Landes-Zei­tung" auch in den St. Gallner Blättern besprochen worden, welches mich sehr gefreut hat. Sollten Sie die Güte haben, es einmal in einer Zeitung zu besprechen, so bitte ich, es mir mit­zutheilen, da ich hier, die Allgemeine u. die Landeszeitung ausgenommen, keine öffentlichen Blätter zu lesen Gelegen­heit habe. Der Kronenwirth, so wie auch dessen Schwägerin lassen Sie herzlich grüßen. Mit vollester Hochachtung verbleibe ich Ihr ergebenster

Franz Michael Felder

Herrn Ingenieur Jos Willam meinen herzlichsten Gruß.