VON ANNA KATHARINA FELDER AUS SCHOPPERNAU AN JOSEF FEUERSTEIN IN BEZAU

lfndenr: 
562
17. Juli 1868

Lieber Feuerstein!

Hier sende ich Ihnen den Brief meines Mannes wieder zurück, u. danke Ihnen zugleich für die Mühe, Güte u. Freundlichkeit. Er intreßirte mich wirklich, obwohl ich die erwähnten zwei Schreiben der Nachschrift, auch ähnlichen Inhalts, richtig erhalten habe, u. mich mit der Antwort des ersteren deßhalb verspätete, weil eben das Paket mit dem Passionsspiel bei dem akuraten Bothen in Au, Hinderniße machte. Vorgestern erhielt ich den dritten Brief, worin er den Empfang des ersehnten bestättiget. Auch schrieb er vieles von Tagen, wo jeder ein Fest jeder anders gefeiert, u. hiemit ganz unbemerkt hinschwinde, nurdaß ihn jeder reicher mache. Es ist mir recht lieb, u. ich wünschte, das er das großstädtische Leben von recht vielen Seiten kennen lernte, auch seine Schattenseiten, was ich in Ihrem Schreiben mehr als in dem meinigen bemerkte. Den Tag seines Kommens wußte er nicht bestimmt anzugeben, doch jedenfalls diesen Monat. Mit Gruß an Sie und Ihre Frau

Anna Katharina Felder

Keine