VON FRANZ MICHAEL FELDER AUS LEIPZIG AN JOHANN JOSEF FELDER IN SCHOPPERNAU [FRAGMENT]

lfndenr: 
563
20. Juli 1868

[...]Ich werde viel zu erzählen haben und viel Fröhliches. Jeder Tag hier ist ein Gewinn gewesen und besonders hübsch war es, seit für Hildebrand die Ferien begonnen. Einzelnes zu schildern behalte ich mir für die Zukunft vor. Es wird sich dann eher Zeit finden als jetz allweil, wo ich den Kopf voll Pläne zu neuen Arbeiten herumtrage, nur zweifelnd, worauf ich mich werfen soll. Vor allem wird man heuen müssen wie wild, denn die Leute scheinen ohne mich nicht vorwärts zu kommen. - Nun auch darauf freue ich mich, wie ich überhaupt viel Heiterkeit mitbringen und unter euch statt einem Kraum verteidigen (wollte schreiben: verteilen) werde, aber so geht's, wenn man nebenbei plaudert. Morgen geht's nach Weimar und hernach habe ich mit Packen und Abschiednehmen zu tun. Das Abreißen aller Fäden hat etwas ungemein Peinliches, doch ich blicke nach Süden, wo meine Heimat liegt und rufe euch allen ein frohes Grüß Gott entgegen. [...]

Keine