VON FRANZ MICHAEL FELDER AUS AU AN JOSEF FEUERSTEIN IN BEZAU

lfndenr: 
675
25. Februar 1869

Lieber Freund!

Also Seppel will gehen - für immer von hier weg und ich soll ihm noch fort helfen. Er möchte von dir die Unterschrift zu einem Wechsel und glaubt, daß er sie durch einige Zeilen von mir eher gewinne. Du würdest jedenfalls durch seinen Grundbesitz gedeckt, und es scheint auch noch die Schwester einstehen zu wollen. Du kennst Seppels Verhältnisse schon aus meinen Mittheilungen und wirst nichts zu wagen fürchten. Ich wollte dich freilich lieber um etwas anderes bitten, als was mir ihn für immer nimmt! aber seine Lage wäre schon eine schlimme, wenn ihm nicht geholfen würde, weil schon alles von der Sache weiß. Du kannst ihm vielleicht helfen und in diesem Fall bitte ich dich es zuthun. Er glaubt nun einmal daß dieser Handel zu seinem Vortheil sei.

Ich bitte dich mir gelegenheitlich zu schreiben, wie du dich mit Seppel abgefunden. Ich hoffe daß geschieht was für ihn das Beste, und ihm einen häuslichen Herd giebt.-------

Es grüßt dich

dein Freund

F M Felder

im Rößle Abends 10 Uhr

 

Keine