VON JOHANN GEORG VONBANK AUS BREGENZ

lfndenr: 
489
28. Februar 1868

Lieber Landsmann!

Aus der Beilage ersehen Sie, um was es sich handelt. Herr Dr. Thurnherr schreibt mir, daß Sie ebenfalls eine Abschrift wünschten; auch an Herrn Pfarrer Berchtold in Hittisau und Herrn Pfarrer Sieber in Mittelberg soll ich Abschriften gelangen lassen. Anstatt die Abschriften zu machen, wozu ich zu wenig Zeit habe, setze ich das Original in Umlauf. Haben Sie die Güte, das Schriftstück, nachdem Sie es eingesehen und benützt haben, an den Herrn Pfarrer in Hittisau gelangen zu lassen; dieser soll es an Pfarrer Sieber schicken und von dort soll es an die Redaktion zurückgehen. Haben Sie die Güte, Ihre gewandte Feder nicht blos in die Ferne, sondern auch in der Nähe wirken zu lassen. Man wird Ihnen dankbar sein, und dem Vaterlande ist man auch etwas schuldig. Achtungsvoll

die Redaktion des V. V. J.G. Vonbank em. k.k. Prof.

BEILAGE

Euer Wohlgeboren

werden hiermit freundlichst ersucht, Ihre reiche Begabung und gewandte Feder in freien Stunden unserem „Vorarlberger Volks­blatt" zu Gute kommen zu lassen. Die Richtung und Eintheilung des Blattes ist Ihnen bekannt. Schreiben Sie uns entweder: „Mitthei­lungen" über verschiedenerlei Vorkommnisse in Stadt und Land, oder Abhandlungen über Zeitfragen, Landes-lnteressen - von religiösem, politischem, sozialem Inhalt -; oder Humoristisches und Unterhaltendes in kurzen Anekdoten oder längern Erzählun­gen (Novellen); oder Lese- und Studirfrüchte für die Rubrik „Ver­schiedenes" etc. Namentlich sind heutzutage auch kirchenge­schichtliche und kirchenrechtliche Studien eine dankenswerthe Fundgrube für die Journalistik.

Nachdem der Raum des „V. Volksbl." sich erweitert hat, soll dasselbe, zwar in der Richtung einheitlich, aber nach Inhalt und Form manigfaltig und praktisch sein.

Es ist überflüssig, Ihnen zu bemerken, daß wir in polemischen Artikeln die Kraft und Entschiedenheit nie mit Gereiztheit und Leidenschaft, die wir für Schwäche halten, verwechselt sphen wollen.

Indem wir sicher sind, keine Fehlbitte gethan zu haben, drücken wir Ihnen zuvor schon unsere Verbindlichkeit aus. Bregenz, Datum des Empfanges.                  Für die Redaktion:

J. G. Vonbank.

Keine