VON JOSEF FEUERSTEIN AUS BEZAU

lfndenr: 
288
1. Februar 1867

Lieber Freund!

Von Bregenz zurückgekehrt erhalte ich von Hrn. Adjunkt Moosbrugger beigeschlossenes Schreiben, woraus ersichtlich, daß die von ihm eingesannte Schrift nun sogleich dem Druke übergeben gewünscht wird. Ich beeile mich also Dir dieselbe sogleich zu übersenden, u. bedaure nur, daß hiedurch wieder einige Tage Zeit vergehen, bis dieselbe zum Drukort gelangt.

Durch Schoppernauer Vorsteher u. sonst wirst Du bereits erfahren haben, daß ich zum Landtagsabgeordneten gewählt worden bin, eine Wahl, die eigentlich nur in Folge unge­schickten Vorgehens der Conservativen Parthei zu Stande gekommen ist.

Daß ich der demokratischen Parthei vermöge meinen eigenen Überzeugungen von Nutzen sein werde, wenn derlei Gegen­stände zur Verhandlung kommen, darüber sind wir, glaube ich, beide einig.

Mit der Drucklegung Deiner Schrift geht es leider sehr lang­sam, da erst die 23. Seite gesetzt ist. Den ersten Bogen lege ich Dir bei. In 8 bis 10 Tagen könnte dieselbe erscheinen. Übrigens zweifle ich nicht, daß sich nicht ein bedeutender Reinertrag herausstellen wird. Das beiliegende Schriftstück kann selbstverständlich von mir nicht zum Drucke übernom­men werden, da eine viel zu lange Zeit bis zu deren Erschei­nen verstreichen würde. -

Ich hoffe, daß Du mir Deine bisherige private Freundschaft erhalten werdest, u. daß Deine Gesundheitsverhältniße sich wieder gebessert haben. Mit freundschaftlichem Gruß

Dein ergebener Freund Josef Feuerstein

Es ist uns allen leid daß wir die ersten Bogen deiner Sonder­linge nicht hören können

Keine