VON MARIA ANNA MOOSBRUGGER AUS SCHOPPERNAU AN FRANZ MICHAEL FELDER IN BEZAU

lfndenr: 
628
15. November 1868

Geliebter Freund!

Soeben habe ich Deinen Brief erhalten u. gelesen; er hat mich recht gefreut u. ich werde ihn in dieser Woche noch oft lesen u. mich in Gedanken zu Dir versetzen. Ich bedaure, daß ich wegen Kälte hier im Stüble Dir nicht so viel schreiben kann als ich wünschte; indeß kommst Du ja bald, u. dann läßt es sich besser mündlich erzäh­len.

Daß Du zum Herausziehen kommst, ist nicht nötig, wir können es leicht allein. Es wäre schade, wenn Du Dir deswegen eine Freude od. Vergnügen versagen müßtest.

Wie ich höre, werden heute hier die Bauern wahrscheinlich zusammen kommen, wegen der Sennerei.

Von der Zürcher Zeitung habe ich nur eine Nummer finden können. Gesund sind wir Alle, u. laßen Dich grüßen, besonders

Deine M. Anna Moosbrugger

 

Keine