VON MARIA FELDER AUS INNSBRUCK

lfndenr: 
627
13. November 1868

Geehrter Herr!

Unbekannter Weise bin ich so frei diese Zeilen an Sie zu richten um nämlich Sie zu bitten, mir einen kleinen Freundschaftsdienst zu erweisen wenn es im Bereiche der Möglichkeit ist. Ich sollte nämlich aus den Taufbüchern von der Familie meines Mannes einiges herausschreiben lassen im Pfaramte Betzau, da ich aber weder die Geistlichen Herrn kenne noch überhaupt in Verlegenheit bin, an wem ich mich wenden soll in dieser Gegend, so fiel mir ein voriges Jahr in der Gartenlaube Ihren werthen Namen gelesen zu haben. Ich dachte ich will es wagen vileicht gewähren Sie einer Unbekannten diese Bitte und ersuche Sie daher im ersteren Fall mir es wissen zu lassen, ob ich Sie belästigen darf einen Brief in den ich alles nothwendige angeben werde, an das Pfarramt zu befördern. Da es besonders im Intresse meines Kindes geschieht so werden Sie gewiß nicht übel deuten das ich unbekannterweise meine Zuflucht zu Ihnen nahm.

Achtungsvoll zeichnet

sich Witwe Maria Felder

Universitätsgasse

No 308

Innsbruck.

Keine