VON FRANZ MICHAEL FELDER AUS LEIPZIG AN JOSEF FEUERSTEIN IN BEZAU

lfndenr: 
551
9. Juli 1868

Nachschrift

Es scheint, daß meine Briefe nach der Heimat und die von dort wieder zum Teufel gehen wie im Letzten Jahr. Sei also doch so gut, gleich - augenblicklich an den Uhrenmacher Felder in Schoppernau folgendes zu schreiben, oder dieses Blatt zu über­senden. Ich habe schon mehrere Briefe nach Schoppernau geschickt und noch keine Antwort erhalten. Ich wünschte Nach­richt von daheim und wünschte das alte Passionsspiel, welches ich vom Heuer habe, zu erhalten.

Man soll mir doch schreiben aber den Brief eigens auf die Post geben und das Passionspiel auch. Etwas werd ich dan wol bekommen.

Solltest Du es vorziehen, an meine Frau zu schreiben so adres­siere den Brief: An Franz Michel Felders Wible in Schoppernau, damit der Bothe Simplicisimus Bescheid weiß. Ich hoffe daß doch daheim nichts fehlt und eben darum ists mir unbegreiflich, daß das Wible nicht schreibt u die gewünschte Schrift nicht schickt. Ich wollte sie am Sontag einer gelehrten Gesellschaft vorlegen. Ihr Besitzer soll sich keine Sorgen machen, daß er darum um seine Sache kommt.

Sei so gut, mir den Inhalt dieses Blattes zu übermitteln u frag allenfalls auch auf der Post nach.

Mit Gruß

Dein Freund

Felder Windmühlen

29 bei Dr Hildebrand in Leipzig

Keine