VON JOSEF FEUERSTEIN AUS BEZAU

lfndenr: 
665
30. Januar 1869

Lieber Freund!

Ich habe noch kurze Zeit, wenn mein Brief den schnellfüßigen Auerboth noch erreichen soll. Deßwegen in Kürze folgendes: Karl hat bezüglich dem Schneider das nöthige gethann. Das Comitee des Lesevereins hat beschlossen auf nächster Ver­sammlung der Mitglieder, welche am Fastnacht Dienstag um 1 Uhr Nachmittag in Ellbogen statt findet, den Leseordnungs-Entwurf vorzulegen, dessen Hauptbestimmung dahin lautet, daß Mitglieder per Monat 12 Kr Ost Whr u. Nichtmitglieder 20 Kr Ost Whr bezahlt werde, u. daß den Lesern in auswärtigen Gemeinden nach Verlauf des Jahres 1/4tel der bezahlten Lesegebühren zurückbezahlt werde, als Vergütung für ausgelegte Postgebühren. Zur Berathung u. Beschlußfassung kömmt auch die Anschaffung von Büchern.

Diese Gegenstände sind sehr wichtig deßwegen wäre es sehr am Platze wenn du mit einigen ändern herauskommen würdest; ich erwarte dich.

Die Post fordert mit aller Energie die Eine Nummer der mir doppelt zugesannten „Zukunft" sei so gut mir dieselbe sogleich zu schicken.

Ich möchte gerne bei dir sein um dich wenigstens auf kurze Zeit, von melancholischen Gedanken abzuhalten, nicht wahr am Früh­jahr kömmst du wieder einige Zeit zu mir? Ich habe keine weitere Zeit u. verbleibe mit vielen Grüßen

Dein Freund Josef Feuerstein

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